Letter from Marianne Homburger to Georg Bredig, December 10, 1939
- 1939-Dec-10

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Small JPG1200 x 1651px — 499 KBLarge JPG2880 x 3961px — 2.5 MBFull-sized JPG5114 x 7034px — 7.1 MBOriginal fileTIFF — 5114 x 7034px — 103 MBMarianne Homburger (1903-1987) informs her father, Georg Bredig (1868-1944), of the affidavits of support that she and her family will need to provide to the American consulate to immigrate to the United States. She additionally inquires about her father's well-being in the Netherlands. This copy of Marianne's letter to her father was sent to Max Bredig (1902-1977) for reference.
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Homburger, Marianne. “Letter from Marianne Homburger to Georg Bredig, December 10, 1939,” December 10, 1939. Papers of Georg and Max Bredig, Box 8, Folder 19. Science History Institute. Philadelphia. https://digital.sciencehistory.org/works/z0gcfko.
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bitte von jetzt an Post nach Klre. Haydnplatz. 6 bei Paul H.
Bleicherode, 10. Dezember 39.
Mein liebes Jungel!
Innigsten Dank für all Deine Bemühungen. Zu Deiner Orientierung sende ich Dir die Copie eines Briefs an Vater.
Liebes Vaterle!
Wir sind gut hier angekommen und wieder sehr herzlich aufgenommen worden. Dein Liebesgabepäckchen hat uns grosse Freude bereitet; vielen Dank! Schicke bitte vorläufig nichts mehr, da es uns gut geht und Du lieber Dir von dem Geld eine Freude machen sollst. Wir sind gut versorgt, und Du brauchst Dir wirklich um uns keine Sorge zu machen. Wie gerne wüsste ich Näheres von Dir! Wie Du mit dem Wohnen und Verpflegung versorgt bist, was ab 1. Jan. mit Dir geschehen soll etc.?
Ich kann mir Deine evtl, Reise zu Max gar nicht jetzt vorstellen. Es ist von Holland aus ja jetzt wegen der Minengefahr viel zu gefährlich, und ob, wenn wir wirklich in 1 – 1.5 Jahren nach U.S.A dran kommen, wie man hier meint, es nicht das Beste wäre, Du bleibst bis dahin in Holland und wir fahren dann gemeinsam. Natürlich kann ich das von hier aus gar nicht beurteilen, was das Beste für Dich ist. Du schreibst, dass man sich erst dann stürmische und regnerische Wetter in Holland gewöhnen muss; aber hier war en such so stürmisch und regnerisch und gestern hat en sogar geschneit. Ich glaube, das liegt wohl mehr an der Jahreszeit. Hoffentlich hast Du es im Hause warm??? Hier ist gut geheizt.
Du verlangst dir in Deinen Telegramm ausfuerliche Antwort. Leider weiss ich nicht viel darauf zu sagen: Bevor wir den Pass haben, hat Chile keinen Sinn. Wir werden, wenn wir jetzt nach K. reisen, weiter alles versuchen, um ihn zu erhalten. Ich glaube aber auch dann vorläufig wenigstens- dass wir nicht nach Chile wollen, da doch U.S.A nicht mehr so unerreichbar erscheint. Passage nach Chile kann man ueber Golddiscont wahrscheinlich zahlen. Ob man auch das Visum so zahlen koennte, darueber muessen wir uns erst erkundigen. Wir fragten auf dem Hilfsverein auch, ob es fuer uns irgend eine Moeglichkeit gibt, frueher nach U.S.A hereinzukommen. Dies wurde aber als voellig ausgeschlossen bezeichnet. Es geht nur nach dem Datum der Registrierung, und wenn man aufgerufen wird, ist es natuerlich wichtig, dass die Affidavits dann ausreichend sind. (Also vermutlich fuer uns in 1-1.5 Jahren). Unsere Affidavits muessen also vorher nochmal erneuert werden, da sie ja 1 Jahr nach Ausstellung ablaufen. Daher ist momentan in dieser Sache wohl garnichts zu tun. Jedenfalls ist von unsern 3 Affidavits das von Max das wichtigste wegen des nahen Verwandtschaftsgrades. Otto W, Neffe von Max Wa.; schrieb uns wir sollen es ihm mitteilen, falls seines nicht ausreichen sollte, weil er dann fuer das Noetige sorgen werden. Aber laut unseren Informationen hat dies noch Zeit. Uebrigens weiss Otto noch nichts von unserem Max. Ich schicke Dir mal auf alle Faelle die Photokopien unserer 3 Affidavits (ohne Begleitpapier), die Du behalten kannst. Die Adresse von Otto C.W. ist New York, Hotel Barbizon Plaza, 6th Ave. & 58th Str., Seine Geschaeftsadresse ist: c/o Carl H. Pforzheimer & Co. 25 Broad Street.
Er ist 44 Jahre; erst seit Mai 38 in U.S.A. Wenn Max sich mit ihm in Verbindung setzen will was ich seinem Gutduenken ueberlasse, so darf er keinesfalls so auftreten, dass Otto glauben kann, von seinen Verplichtungen zuruecktreten zu koennen. Dies waere in Maxens aber auch in unserem Sinne durchaus falsch. Die Familie Wa. die mit Vi. verwandt ist muss schon deshalb, zu den freundschaftlicherweise versprochenen Verpflichtungen stehen, damit sie auch ein Interesse daran hat, Viktor zu einer Existenz zu verhelfen. Unser Max kann kann ja betonen, dass er fuer Vater (und ev. Schwester) sorgen will. Spaeter in der Praxis wird es hoffentlich so sein, dass ich fuer mich selber sorgen kann. Also kurz und gut: Alle 3 Affidavits sind zum Hereinkommen wichtig. Fuer den Konsul Maxens als Verwandtschaftsaffidavit am wichtigsten, fuer uns spaeter aber das von Otto wohl wegen Berufsbeziehungen fuer Vi. Fuer Maxens ruehrende Einsatzbereitschaft danken wir natuerlich innigst. Das 3 Affidavit ist mehr als Zusatz gedacht. Wir stehen mit Adler garnicht in Verbindung, weil
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Judith es fuer unnoetig hielt. Sie ist wohl der eigentliche Geber, sodass dieses Affidavit fuer uns mehr formalen Wert hat. Auf alle Faelle behalten wir Chile als Zwischenaufenthalt im Auge, wir koennen uns aber erst definitiv schluessig werden, wenn Pass und Transfersache geregelt ist. Wir werden Dich immer auf dem Laufenden halten.
Die Adresse von Herrn Dreifuss, Santiago, habe ich Heddas Bruder gegeben und ihm sagen lassen, dass er sich auf Dich beziehend an ihn wenden kann. Fuer Erich, fuer den Chile als Daueraufenthalt sehr in Frage kaeme, waere es wichtig, dort jemand, der ihm raten kann, zu haben. Er ist ein besonders netter und tuechtiger Junge. Leider ist fuer ihn aber die Aufbringung der noetigen Mittel noch fraglich.
Von Tante Vally selbst und von Frl. Bielfeld erfuhrt ich, dass es Tante Vally wieder gut geht. Tante Idel geht es ordentlich; sie bedauert sehr, dass Du ihr noch garnicht geschrieben hast.
Bleibe nur gesund! Ob Du zufrieden bist? Warst Du mal mit Stefan u. Maria zusammen. Die kaemen sicher mal nach Utrecht, wenn sie wuessten, dass Du dort bist. Kommst Du mit Kollegen zusammen? Ich waere Dir sehr dankbar, wenn Du mir einen Rat geben koenntest, mit welchem sehr schoenem Buchwerk man Ernst oder Wim eine Freude machen könnte. Gartenbuch? Oder?
Innigste Gruesse in Liebe
Deine Marianne
Hast Du meine Karten von 4. u. 5. Nov. u. 3.Dez. erhalten? Hoffentlich bist Du munter, schreibe auch mal ueber Dein Ergehen.
Herzlichst
Deine Marianne
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Please write to us in Karlsruhe at Haydnplatz 6, c/o Paul H.
Bleicherode, December 10, 1939
Dear Lad,
Many thanks for all of your efforts. For reference, I am sending you a copy of my letter to Father.
Dear Father,
We arrived here safely and were kindly welcomed. You care package delighted us, many thanks! Please don’t send anything more because we are doing well, and you should enjoy your own money. We are well cared for, and you don’t have to worry about us. I would love to hear more from you! How are your accommodations and meals? What will happen with you on January 1st?
I can’t imagine your eventual journey to join Max. It’s far too danger to travel from Holland now because of the dangerous mines. If we really can travel to the U.S.A in 1-1.5 years, as people here believe, wouldn’t it be best for you to stay in Holland until then and then we will travel together. Of course, I can’t judge from here what’s best for you. You write that you have to get used to stormy and rainy weather in Holland. Yet, here it was so stormy and rainy. Yesterday, it even snowed. I think it has more to do with the time of year. I hope it’s warm in the house??? It's well heated here.
In your telegram, you ask for a detailed response. Unfortunately, I don’t have much to say about it. Until we have our passports, Chile doesn’t make sense. When we travel to Karlsruhe, we will try everything to obtain them. Yet, even then, at least for the time being, I think that we don’t want to go to Chile, especially since the U.S.A no longer seems impossible. Passage to Chile can probably be paid for with gold. We first have to find out whether the visa could also be paid for in this way. We also asked the Aid Society if there was any possibility for us to come to the U.S.A earlier. However, we were informed that this completely impossible. It is only based on the date of registration, and if you are called up. Of course, it is important that the affidavits are sufficient (this will probably occur for us in 1-1.5 years). Our affidavits must be renewed beforehand, especially since they expire one year after their issuance. There is currently nothing more to do. However, among our three affidavits, Max’s is the most important because of our family relationship. Otto Warburg, Max Warburg’s nephew, wrote that we should let him know if his affidavit is not sufficient because he will then take care of what is necessary. By the way, Otto doesn’t know anything about Max. Just in case, I will send you photocopies of our 3 affidavits (without accompanying documents), which you can keep. Otto C. Warburg’s address is New York, Hotel Barbizon Plaza, 6th Ave. & 58th Street. His business address is t: c/o Carl H. Pforzheimer & Co., 25 Broad Street. He is 44 years old and only in the U.S.A since May 1938. If Max wants to get in touch with him, which I leave to his discretion, he must under no circumstances appear in such a way that Otto senses that he can withdraw from his obligations. This would be wrong for both Max and us. The Warburg family is related to Viktor and have to abide by commitments kindly promised to us, especially so they can remain interested in helping Viktor establish himself. Max can emphasize that he wants to take care of his father (and possibly his sister). Hopefully, I will be able to take care of myself later. In a nutshell: all three affidavits are important for our entry. Max’s family affidavit is the most important for the consul. Eventually, Otto’s affidavit will be important for Viktor’s professional connections. Of course, we thank you very much for Max’s heartwarming commitment. The third affidavit is intended more as an addendum. We are not in touch with Adler at all because
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Judith didn’t think it was important. She is probably the actual sponsor. Hence, this affidavit is more of a formality. In any case, we are considering Childe as a stopover destination, but we can only make a definitive decision once the passport and transfer issues have been settled.
I gave Mr. Dreifuss’ address in Santiago to Hedda’s brother and let him know that he can contact the gentleman. Erich could consider Chile as a permanent residence, and it would be important to have someone there to advise him. He is a very nice and talented young man. Unfortunately, for him raising the necessary funds remains uncertain.
I heard from Aunt Vally and Mrs. Bielfeld that Aunt Vally is doing well again. Aunt Idel is doing well. She very much regrets that you haven’t written to her.
Stay healthy! Are you content? Did you visit Stefan and Maria at all? They would come to Utrecht if they knew you were there. Are you visiting with colleagues? I would be very grateful if you could advise me which book would make Ernst or Wim happy. A gardening book, right?
Warm regards and much love,
Marianne
Did you receive my postcards from November 4th and 5th, and from December 3rd? Hopefully you are happy. Write to me about how you’re doing.
Love,
Marianne