Letter from Fritz Haber to Max Bredig, January 19, 1927
- 1927-Jan-19

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Small JPG1200 x 1527px — 267 KBLarge JPG2880 x 3665px — 1.6 MBFull-sized JPG5610 x 7140px — 6.0 MBOriginal fileTIFF — 5610 x 7140px — 115 MBFritz Haber (1868-1934) writes to Max Albert Bredig (1902-1977) with advice on interviewing for an international fellowship in Berkeley, California.
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Haber, Fritz. “Letter from Fritz Haber to Max Bredig, January 19, 1927,” January 19, 1927. Papers of Georg and Max Bredig, Box 8, Folder 10. Science History Institute. Philadelphia. https://digital.sciencehistory.org/works/qpa1446.
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GEHEIMER REGIERUNGSRAT
PROFESSOR DR. F. HABER
BERLIN DAHLEM
FARADAYWEG 19. Jan. 27.
Herrn Dr. Max Albert Bredig
Karlsruhe/Bd.
-.-.-.-.-.-.-.-.-
Bahnhofstr.
Lieber Max Albert Bredig!
Heute war Herr Prof. Dr. W. E. Tisdale, stellenvertretender Direktor für Naturwissenschaft am International Education Board, bei mir. Wir haben zwei Stunden über Dich verhandelt mit dem Ergebnisse, dass ich kein Mittagbrot bekam bzw. nur dessen Rückstände. Dies scheint mir ein aureichender Grund, um zu wünschen, dass Du entweder tust, was ich Dir sage, oder dass Dich der Teufel holen möge, zwischen welchen Möglichkeiten ich Dir hierdurch die Wahl lasse.
Herr Dr. Tisdale hat mich mit der Absicht veranlassen, Dir ein Rendezvous zu geben, und ich nehme an, dass Du inzwischen seinen Brief erhalten hast oder in allernächster Zeit bekommst. Er hat ferner, ohne eine ausdrückliche Zusage abzugeben, erkennen lassen, dass er im wesentlichen willens ist, das Stipendium für Dich durchzusetzen, unter der Voraussetzung, dass Du ihn nicht bei dem persönlichen Zusammentreffen vollständig enttäuscht. Ich habe ihn darauf vorbereitet, dass Du ein wenig unbehilflich und schüchtern bist, weil Du unter Professoren aufgewachsen bist und Professoren alle so gut versthen, dass sie junge Leute in Deinem Alter für eine Art Uebergang vom Banausen zum Menschen ansehen; kurz und gut ich habe ihn darauf vorbereitet, dass es schwer ist, durch Deine Schale einen Drillbohrer hindurch-
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hindurchzutreiben, um auf den wissenschaftlich wohlschmeckenden Kern zu kommen.
Ich habe ihn ferner eindringlich versichert, dass sowohl der Herr Goldschmitdt wie der Herr Mark wie ich Dich für einen Mann halten, der wirklich über das Mittelmass genügend emporragt, um ihn von Deutschland bis nach Californien zu schicken, und ich habe ihm schliesslich eingehend dargelegt, dass für Deine Richtung, welche die klassiche phsyikalische-chemische Richtung ist, die Atmosphäre des Berkley’schen Laboratoriums einen besonderen Reiz und Anziehungskraft besitzt. Diese Dinge waren notwendig, weil er zu der Anschauung neigte, dass Du ein wenig jung seiest, und dass es vielleicht besser wäre, erst im nächsten oder übernächsten Jahre Dich nach Amerika zu schicken. Ich bin dieser Meinung nicht gewesen, weil Du mir auf diese Weise zu alt werden würdest. Du kämest dann voraussichtlich in einem Lebensalter zurück, in welchem Du bereits es peinlich empfändest, hier in Deutschland noch eine Wartezeit notwendig zu haben, ehe Du eine Assistentenstellung bekämest. Auf der anderen Seite sind die Amerikaner der Meinung, dass bei den jüngeren Leuten man nicht genügend wisse, ob sie auch einschlagen, und dass sie mit ihrem Gelde mehr Nutzen schaffen, wenn der Prozentensatz derer, die einschlagen grösser ist. Natürlich können sie das Einschlagen besser beurteilen, wenn jemand schon zu Hause mehr prestiert und publiziert hat als es bei Dir der Fall ist. Aber wie ich Dir gesagt habe, es ist jetzt so, dass er das Stipendium für Dich durchsetzen will, wenn Du bei dem Zusammensein mit ihm aus dem Zaun Deiner Zähne einige Worte herausgehen lässt und nicht gerade einer Deiner gehemmten Zustände hast,
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in denen Du mich durch sorgfältige Verbergen deiner Gedanken in eine mehr oder minder ausgeprägte Verzweifling versetzt.
Und somit wünsche ich Dir alles Liebe und Beste und hege die feste Zuversicht, dass ich in 8 Tagen von Dir eine Nachricht bekommen werde, nach welcher Du ihn gesehen und mit ihm einig geworden bist, dass Du nach baldigem Empfang des Stipendiums schleunigst über das grosse Wasser abdampfen wirst.
Grüsse vielmals Deine lieben Eltern und sei selbst bestens gegrüsst
von Deinem alten Freunde
F. Haber
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PRIVY GOVERNMENT COUNCIL
PROFESSOR DR. F. HABER
BERLIN DAHLEM
FARADAYWEG, 19 January 1927
Dr. Max Albert Bredig
Karlsruhe in Baden
-.-.-.-.-.-.-.-.-
Bahnhofstr.
Dear Max Albert Bredig,
Professor Dr. W.E. Tisdale, the current Director of Natural Sciences at the International Education Board, visited me today. We talked about you today for two hours, so much so that I didn’t have lunch or any leftovers. This seems to give me sufficient reason to wish that you would either do as I say or move heaven and earth to decide between the options that I will present to you here.
Dr. Tisdale gave me the impression that he would like to meet with you. I assume that you have received his letter in the meantime or will receive it very soon. He has also indicated, without making any firm commitment, that he is essentially willing to obtain the scholarship for you, provided that you don’t completely disappoint him at your meeting. I let him know that you are somewhat unhelpful and shy because you grew up around professors. You know them so well and understand that they perceive young people in your age group to be transitioning from philistines to humans. In short, I prepared him for the difficulty of
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recognizing your scientific talents.
Moreover, I assured him that Mr. Goldschmidt, Mr. Mark, and I think of you as a man who rises above mediocrity and as someone who is ready to be sent from Germany to California. Finally, on account of your specialization in physical chemistry, I explained to him in detail that you are especially drawn to the charm of the Berkley Laboratory. This was necessary because he believed that you are too young and that it would perhaps be better to first send you to America next year or the year after next. I don’t share this opinion because I think you would then be too old. You would then be at an age where you would be embarrassed to have to wait here in Germany before finding an assistant position. On the other hand, Americans believe that too much uncertainty surrounds the potential achievements of younger people, and that it would be more valuable to invest in people who are already successful. Of course, they can judge success better when someone has published more in their home country, which is not the case with you. However, as I told you, he will attain the scholarship for you when you speak with him openly at your meeting and are not in a timid state of mind.
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When you act this way and carefully conceal your thoughts, I lose hope.
I wish you all the best. I am confident that I will receive an update from you in 8 days after you have met and come to an agreement with him. Hopefully, after receiving the scholarship, you will quickly sail across the ocean.
Hello to your dear parents and best regards to you.
Your old friend,
F. Haber
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