Letter from Max Bredig to Georg Bredig, Marianne Homburger, and Viktor Homburger, December 26, 1938
- 1938-Dec-26

Rights
Download all 2 images
PDFZIPof full-sized JPGsDownload selected image
Small JPG1200 x 1541px — 372 KBLarge JPG2880 x 3698px — 2.1 MBFull-sized JPG5350 x 6870px — 7.0 MBOriginal fileTIFF — 5350 x 6870px — 105 MBMax Bredig (1902-1977) wishes his family in Germany well for the New Year and updates them on his plans to help with their emigration from Germany.
Property | Value |
---|---|
Author | |
Addressee | |
Place of creation | |
Format | |
Genre | |
Extent |
|
Language | |
Subject | |
Rights | Creative Commons Attribution 4.0 International License |
Rights holder |
|
Credit line |
|
Digitization funder |
|
Institutional location
Department | |
---|---|
Collection | |
Series arrangement |
|
Physical container |
|
View collection guide View in library catalog
Related Items
Cite as
Bredig, Max Albert. “Letter from Max Bredig to Georg Bredig, Marianne Homburger, and Viktor Homburger, December 26, 1938,” December 26, 1938. Papers of Georg and Max Bredig, Box 7, Folder 20. Science History Institute. Philadelphia. https://digital.sciencehistory.org/works/vzdysc8.
This citation is automatically generated and may contain errors.
Image 1
BRIDGEVILLE, PA.
Ann Arbor, Michigan, December 26, 1938
Meine Lieben!
Gestern , gerade als ich bei Fajans's zum Wehnachtsbraten efgeladen war (zusammen mit Lore M.) kamen Eure beiden lieben Weihnachtsbriefe vom 13. (Nr.75 ) und 15. (Marianne ). Vielen Dank! Ich freue mich , dass Ihr alle gesund seid , und hoffe , dass ihr bei Erhalt dieses Briefes auch das Neue Jahr recht gut ange fangen habt!
Inzwischen habt Ihr wohl auch meine beiden Briefe vom 20.ds. mit den Affidavits erhalten . Es wäre natürlich sehr schön, wenn es inzwischen auch mit W. geklappt hätte! Ich habe von Halsteads die ich über die Entwicklung meiner Angelegenheiten auf dem Laufenden gehalten habe, darüber nichts Neues gehört.
So gern ich alles tun würde, um Vater einen Aufenthalt in Engl. od. Holl. zu ermöglichen (vergl. auch mein Telegramm vom 17) , und obwohl ich glaube , dass es sich durchführen liesse (wie stehts z.B. mit Ernst C. - Utrecht ? Wenn ich Geld schicken würde ?! ), so glaube ich doch mit Euch , dass Vater erst mit Euch zusammen reisen sollte , weil er dann wohl besser versorgt ist ,und sich anderenfalls um Euch andern auch zu viel Sorgen machen würde . Wenn es mir allerdings unerwarteterweise noch auf irgend einem Wege gelingen sollte, eine vorläufige Einreise hierher zu erwirken für Vater , eventuell ( ??? ) mithilfe seiner früheren Schüler, mit denen ich correspondiere, so sollte er natürlich in diesem Falle reisen. Preference quota kommt leider mangels meiner unvollständigen Naturalisierung noch nicht in Frage , wie Ihr ja selbst schon erfahren habt.
Deine Frage, Anndel, ob ich bereit bin ,für ein Kind zu bürgen, ist ja wohl mit meinem Telegramm vom 17. beantwortet, dahin, dass meine Bürgschaft eventuell für Euch alle ausreichen könnte, wenn Ihr noch berücksichtigt, dass ich ausser dem dort genannten Betrag von 1600 .- (Pfund Sterling sechshundert) im Bedarfsfalle, wenn mit meiner Stellung alles gut geht, noch weitere zwanzig bis fünfundzwanzig Pfund monatlich senden könnte.
Obwohl Fragen wie die Einrichtung einer Wohnung hier wahrlich noch sekundäre Sorgen sind, glaube ich, dass ich dem Vater alle mögliche Bequemlichkeit in N.Y. verschaffen könnte. Ich will nach Möglichkeit in einen Vorort ziehen, wo man entweder ein kleines Haus mit vier Zimmern oder aber auch ein Appartment jeder gewünschten Grösse wohl finden wird. Es gibt genug, sogar deutsche Haushaltshilfe hier und mein Gehalt wird gut dafür ausreichen. Es sind auch soviele Freunde in N.Y., so dass immer jemand da wäre, der sich für den Fall , dass ich mal auf einer meiner zahlreichen Reisen sein werde, um Vater kümmern würde.
Image 2
(page 2)
Heiratspläne von mir, wenn solche je vorhanden wären , würde das nicht im mindesten beeinflussen !!
Nun will ich noch Deinen Brief, Vater ebenfalls, beantworten: Über die Höhe meines Kontos habe ich schon im letzten Brief ausführlich geschrieben. Du wirst daraus ersehen, dass es höher ist als Du annahmst, nämlich bei der D.Bank ca 4500. - RM , nämlich dann wenn inzwischen die B.St.W. die Genehmigung der Devisenstelle erhalten haben, für die Zahlung der Beträge vom 1.0ctober bis 31. December. Du wirst weiter aus meinen Angaben über die Verm. erkl . ersehen, dass Deine Rechnung mit einer Abgabe von RM 1000.- eventuell zu niedrig war, und wohl das 1 ½ oder, im ungünstigsten Falle, das 2 ½ fache betragen wird! Das bedeutet, dass der Endbetrag Deiner Rechnung, nämlich RM 2000.- , der für die Zahlung an die Golddiscontbank für die Zeitschriften übrig bleibt, ungefähr richtig bleibt. Ob diese 2000.- und etwaige zusätzliche 4000.- RM mit Genehmigung der Devisenstelle für die Sendung der Zeitschriften oder eines Teils an mich verwendet werden sollen, muss ich wohl Eurer Entscheidung überlassen, die davon mir abzuhängen scheint, ob die erwähnten Summen eine andere bessere Verwendung finden könnten. Mir scheint das nicht der Fall zu sein? Für die Zeitschr. f. Elektrochemie habe ich übrigens kein Interesse, ebenso wenig auch für die Angewandte Chemie oder Physikalische Zeitschr., falls eine Auswahl getroffen werden muss. Centrallblatt, Berichte, Anorganische Chemie, und Zeitschr. f. Physikalische Chemie liegen mir mehr am Herzen.
Vielen Dank auch für die Literatur fuer Vanadium! Die Firma hat mich selbst schon mit reichlichstem Material bedacht! Leider bin ich bisher infolge meiner hiesigen Aufräumungsarbeiten und der ausgedehnten Correspondenz noch nicht sehr weit damit gekommen, muss aber nun ran! Fajans ist heute für ein paar Tage zu einem Congress nach Providence ,R.I., gefahren , vielleicht sehe ihn gar nicht mehr vor meiner Abreise. Er lässt Euch herzlichst grüssen, und wird Deinen Brief sobald beantworten , als es seine ebenfalls ungeheure Correspondenz erlauben wird. Für heute genug! Euch allen noch einmal innigste Wünsche für ein besseres Neues Jahr und herzlichste Grüsse
von Euerem Max
(left margin)
*oder bedarf es dieser Reserve für andere Genehmigungen? Bitte berücksichtigt mein Interesse in solchem Falle zuletzt, so nützlich es mir auch erscheinen mag, die Sachen hier zu haben, insbesondere wenn ihr selbst die notwendigen, oben erwähnten Summen nicht mehr, d.h . infolge baldiger Auswanderung, in D. brauchen solltet.
Image 1
BRIDGEVILLE, PA
Ann Arbor, Michigan, December 26, 1938
My dear loved ones,
Yesterday, just as I was invited to a Christmas roast at Fajans’ place (together with Lore M.), your two dear Christmas letters from December 13th (No. 75) and December 15th (from Marianne) arrived. Thanks very much! I am glad that you are all healthy and I hope that by the time you receive this letter, you have also had a good start to the New Year!
In the meantime, you have probably also received my two letters from December 20th, along with the affidavits. It would of course be great if things had meanwhile worked out with W.! I have heard nothing new on the matter from the Halsteads, whom I have kept apprised of the development of my affairs.
As much as I would like to do everything to facilitate Father’s stay in England or Holland (also see my telegram from December 17th), and although I believe that it is possible (what about Ernst C. in Utrecht, for example? Perhaps I could send money.), I believe Father should travel with you initially because he would be better cared for. On the other hand, he would worry too much about you all! However, if I should unexpectedly succeed in somehow obtaining a temporary entry visa for Father to come here with the help his former students with whom I correspond, then of course he should travel in this case. The preference quota is unfortunately out of the question due to the lack of my incomplete naturalization application. You all have already experienced this.
Your question, Anndel, as to whether I am willing to vouch for a child, was answered in my telegram from December the 17th. My sponsorship could possibly suffice for all of you, especially if you also consider that if everything goes well with my new position, I could send 20-25 pounds per month in addition to the previously mentioned 1,600 (600 pounds).
Although things like furnishing an apartment here are truly secondary concerns, I believe I have made everything as comfortable as possible for Father in New York. If possible, I would like to move to a suburb where there is a small house with four rooms or an apartment of any desirable size. There are plenty of German domestic workers here that I could afford to hire with my salary. We have many good friends in New York and there would always be someone available to take care of Father if I have to travel for business.
Image 2
(page 2)
My marriage plans, if they even existed, would not influence this in the least!!
Father, I would now like to respond to your letter too. I already wrote in detail about the amount of funds in my account in my last letter. You will see that it is higher than you assumed. Namely at Deutsche Bank, I have about 4,500 Reichsmarks, especially after the Bavarian Nitrogen Works received approval from the Foreign Exchange Office to distribute the payments from October 1st to December 31st. From my information, you will also see that your calculation of 1,000 Reichsmarks was possibly too low, and will probably be 1 ½ or, in the worst case, 2 ½ times as much! This means that your final calculation, namely 2,000 Reichsmarks, which is left over from the payment to the Gold Discount Bank for the journals, will remain approximately correct. I leave it to your discretion as to whether this 2,000 Reichsmarks and the additional 4,000 Reichsmarks should be used to send me the journals (or part of them). This seems to depend on whether the funds mentioned could be better spent elsewhere. However, I don’t think that is the case. With regards to journals, I am not interested in the Journal of Electrochemistry, the Journal of Applied Chemistry, or the Journal of Physics. The Central Journal, Reports, the Journal of Inorganic Chemistry, and the Journal of Physical Chemistry are more important to me.
Many thanks for the scientific resources for Vanadium! The company has already provided me with a lot of material. Unfortunately, due to packing up and my extensive correspondence, I haven’t gotten very far with them yet, but I will soon! Today, Fajans went to a conference in Providence, R.I. for a few days. I probably won’t see him before my departure. He sends you his warmest regards and will answer your letter as soon as his busy correspondence schedule allows. Enough for today! Once again, best wishes to you all, especially for a better New Year.
Warmest regards,
Max
(left margin)
*or is this reserve required for other authorizations? In this case, please consider my interests last. Although it may seem useful for me to have my things here, you all may need them in Germany. This especially applies if you no longer have the necessary funds mentioned above, i.e., due to imminent emigration.