Letter from Max Bredig to Georg Bredig, April 21, 1937
- 1937-Apr-21

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Small JPG1200 x 1676px — 350 KBLarge JPG2880 x 4022px — 1.7 MBFull-sized JPG5246 x 7326px — 4.8 MBOriginal fileTIFF — 5246 x 7326px — 110 MBMax Bredig (1902-1977) updates his father, Georg Bredig (1868-1944), on his upcoming publication on calcium carbide in the "Zeitung für anorganische Chemie." He hopes that his name will be acknowledged as a co-author together with his Chinese colleague, Mr. Kou, and their supervisor at the Bavarian Nitrogen Works, Hans Heinrich Franck (1888-1961).
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Cite as
Bredig, Max Albert. “Letter from Max Bredig to Georg Bredig, April 21, 1937,” April 21, 1937. Papers of Georg and Max Bredig, Box 1, Folder 22. Science History Institute. Philadelphia. https://digital.sciencehistory.org/works/uuegrja.
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Berlin, den 21. 4. 37.
Lieber Vater!
Vielen Dank für Deinen Brief Mx 20 vom 17. ds, den ich Dir heute schon beantworte, um Dich bezüglich meiner Controverse mit H.H.F. zu beruhigen: Seit gestern scheint mir nämlich "wieder alles in Butter" zu sein!. Er sprach mich am Vormittag schon eine mal freundlich an und hielt dann endlich am Nachmittag die erste sachliche Besprechung über die Manuskripte ab. Dabei ging schon deutlich hervor, wie angetan und angeregt er von dem Inhalt der Carbidarbeit war. Und eben kam er allein in mein Zimmer, um sich mit mir noch einmal kurz und scherzhaft über die Frage der Titel und dann lange über neue Arbeitsprobleme etc. zu unterhalten. Ich habe den Eindruck, dass er nicht mehr gekränkt ist. Ich bin ihm auf Euern allgemein en Rat hin natürlich auch ein wenig hinsichtlich Freundlichkeit entgegengekommen, während in der Sache selbst die Entscheidung ja von vornherein klar war. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn gern noch einmal wegen einer Teilfrage der damaligen heftigen Diskussion sprechen würde und meinte damit die Klärung, wie er über mich Auskunft erteilen wird. Das wird also wohl auch in den nächsten Tagen stattfinden. Ob seine plötzliche Freundlichkeit daher zu erklären ist, dass er inzwischen auf Grund genaueren Studium der Arbeit und ruhigerer Überlegung sich innerlich meinen Argumenten nicht mehr verschliessen kann, ob etwa Nord ohne mein Wissen vermittelt hat, oder ob ihn etwa auch ein Kollege von mir, der die Arbeiten zur Begutachtung erhielt (Sein "Stellverstreter" Dr. Freitag), beeinflusst hat, weiss ich nicht.— Für die Titelbildung stellt er jetzt folgende beiden Möglichkeiten zur Auswahl:
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(page 2)
2a)
Zur Kenntnis des Calciumcarbids.
III. Die Polymorphie des Calciumcarbids
Von
H.H. FRANCK und M.A. BREDIG.
(vielleicht auch)
2b)
Zur Kenntnis des Calciumcarbids
Von
H.H. Franck und M.A. Bredig
III. Die Polymorphie des Calciumcardbids
Ich glaube, dass die Möglichkeit 2b die günstigste für mich wäre. Du schlägst jetzt merkwürdigerweise, mit dem Hinweis auf die Arbeiten Demme etc., die Variante 1) vor! Dabei warst Du es gerade, der mich seinerzeit zu Weihnachten bedenklich gegen diese Art des Titels machte, als ich Dir die Manuskripte der inzwischen in der Zeitschrift f. anorg. Ch, letztes Heft,
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erschienen Mitteilungen I und II der Serie "Zur Kenntnis des Cacliumcarbids" zeigte! Ich weiss eben nicht, ob nicht, wie Du zu Weihnachten es damals/offenbar auch empfandest, gerade dadurch besonders gezeigt wird: G: Bredig und E.Elöd bezw.H.H.Franck waren die geistigen Urheber dieser Arbeit, Demme war der Doktorand, also auch M.. Bredig, letzterer nicht im wörtlichen wohl aber im geistig-abhängigen Sinne! An sich ist es mir jetzt ziemlich gleichgültig, welche der Varianten genommen wird, aber vielleicht siehst Du es Dir doch noch einmal an und schreibst mir bald Deine Meinung. (Dem Chinesen wird in allen Fällen nur in der Fussnote für experimentelle Mitwirkung gedankt, allerdings habe ich gelegentlich jetzt auch schon daran gedacht, ihn doch wieder mit in den Titel zu nehmen, nachdem ich doch nicht allein dort bin! Es wäre eine besondere Freundlichkeit von mir, er hat sich aber ohne jeden Rückhalt bereits mit der blossen Meinung in der Fussnote sowohl mir wie später H.H.F. gegenüber einverstanden erklärt, als mit den Tatsachen völlig entsprechend).
Amüsiert hat H.H.F. und schliesslich auch mich ein wenig die Art, wie die ersten beiden Arbeiten der Reihe in der Z. f.anorg.Ch. angekündigt bezw. im jetzigen Inhaltsverzeichnis aufgeführt worden sind: Angekündigt wurden sie nur mit dem Untertitel, also völlig ohne Erwähnung des Namens von H.H.F.! Im Inhaltsverzeichnis jetzt steht aber an der Stelle, wo allgemein die Autoren stehen, also ein bisschen vorgerückt und vor der Überschrift der Arbeit, nur H.H.F., währende ich und Kou irgendwo zwischen den Zeilen erscheinen! Wie gesagt, das hat uns beide nur mehr oder weniger amüsiert. – Citieren wird man ja auf alle Fälle stets nur "H.H.F. und Mitarbeiter"!
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Wie gesagt, wird also - mit der Unterredung über seine Auskunftserteilung, die hoffentlich friedlich verlaufen wird, diese Affäre aus der Welt geschafft sein.
Heute erzählte mir H.H.F. auch allerdings, dass er jetzt einen bestimmten Mann - zunächst als "Beigeordneten" - später für mich den Bedarfsfall als Nachfolger, nämlich den Röntgenographen von Fricke in Hannover in Aussicht habe, und daran denke ihn viel- leicht im Sommer zu engagieren. Das ist ja mir seit dem vorjährigen Krach bekannt, dass er einen solchen suchte, also wohl in keinem Zusammenhang mit der jetzigen Geschichte. – Auf der anderen Seite besprach er grosse neue Aufgaben für mich, denkt also zur Weit von sich aus keineswegs direkt an eine Kündigung, sondern hält vermutlich seinen alten Standpunkt aufrecht mich solange wie nur irgend möglich zu halten. Das wäre in der nächsten Unterredung vielleicht auch zu klären. An Urban werde ich wohl dieser Tage ausführlich (mit Lebenslauf, Sonderdrucken etc?) schreiben. Ich muss jetzt schliessen, komme aber im nächsten Brief vielleicht noch auf Deinen letzten zurück. Für heute Dir und Marianne herzliche Grüsse
von Euerem Max
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Berlin, April 21, 1937
Dear Father
Thank you very much for your letter Mx #20 from the December 17th, which I am currently responding to in order to assuage your concerns about my dispute with H.H.F. Since yesterday, it seems to me that "everything is fine again"! Once in the morning, he spoke to me in a friendly manner and then finally in the afternoon, he conducted the first factual discussion about the manuscripts. It was already clear how impressed and excited he was by the content of the carbide paper. Moreover, he just came alone to my office to have a short, humorous chat with me about titles. We then talked more in depth about new work problems. I have the impression that he is no longer offended. On your general advice, I of course also made some concessions to him in terms of friendliness, while the decision on the matter itself was clear from the start. I told him that I would like to speak to him again about a part of the heated discussion that we previously. I wanted to clarify how he would give information about me. That will probably also take place in the next few days. Whether his sudden friendliness can be explained by the fact that, after studying the work more closely and considering it more calmly, he can no longer inwardly ignore my arguments. Hence, I don't know if Nord got involved without my knowledge, or if a colleague of mine who received the work for review (his "deputy" Dr. Freitag) influenced him. He is now suggesting the following title options to choose from:
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(page 2)
1)
On the Knowledge of Calcium Carbide
By
H.H FRANCK
or
III. Calcium Carbide Polymorphism
By
M.A. BREDIG
or
2a)
On the Knowledge of Calcium Carbide
III. Calcium Carbide Polymorphism
By
H.H. FRANCK and M.A. BREDIG.
(maybe also)
2b)
On the Knowledge of Calcium Carbide
By
H.H. FRANCK and M.A. BREDIG
III. Calcium Carbide Polymorphism
I think option 2b would be the best for me. Oddly enough, with reference to Demme's works, you are now proposing number #1! Yet it was you who asked me about this type of title at Christmas, when I showed you the manuscripts that have since appeared in the Journal of Inorganic Chemistry in the last volume,
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Announcements I and II of the series “On the Knowledge of Calcium Carbide.” I just don’t know if you believed at Christmastime that this particularly shows that G. Bredig and E. Elöd or H. H. Franck were the intellectual authors of this work. Demme was the doctoral student. In this sense, M. Bredig was also the author, not in the literal sense, but in spirit! Actually, it doesn’t really matter to me which of the versions is used. However, maybe you'll take a look at it again and write me your opinion soon. (In any case, the Chinese man is only thanked in the footnote for his experimental collaboration, although I've actually already thought of including him in the title again, since I’m not the only one there! It would be especially nice of me, but he has already agreed with me and H.H.F regarding the appearance of the footnote.)
The way in which the first papers in the series were announced in the Journal of Inorganic Chemistry and then listed in the current table of contents amused H.H.F., as well as me a little bit. Only the title and subtitle without mention to H.H.F’s name at all! However, in the revised table of contents, where the author’s name usually appears, only H.H.F name appears. Kou and I appear somewhere between the lines! Like I said, that just amused us both more or less. In any case, it will always be cited "H.H.F. and employees"!
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As I said, this affair will be over when he tells me the information. Hopefully, this will be cordial!
Today, H.H.F told me that has a certain man in mind, initially as a “deputy,” and later as my successor. It is Fricke’s radiographer in Hanover. He is now thinking of perhaps hiring him this summer. I’ve known since last year’s disagreement that he was looking for someone, so it probably has nothing to do with the current situation. On the other hand, he discussed major new duties for me to undertake. Instead of asking me directly to resign, he is presumably sticking to his old point of view in keeping me on as long as possible. That could perhaps also be clarified at the next meeting. I will probably write to Urban in detail (with a curriculum vitae, reprints, etc.) in the next few days. I have to say goodbye for now, but I may respond to your last letter in the next letter.
Best wishes to you and Marianne,
Max